Bis zur Übergabe an den neuen Eigentümer im Jahre 2012/2013 wurde die Gründerzeitvilla im Nordosten Hamburgs als Einfamilienhaus genutzt. Im Rahmen einer Totalsanierung erhielt das Gebäude von 1910 eine innere Neuordnung sowie einen in den Garten reichenden, fünf Meter tiefen Erweiterungsbau. Dieser erstreckt sich über die gesamte Breite des Altbaus und öffnet sich über raumhohe Verglasungen zum rückwärtigen Grünraum. So konnten auf vier Etagen drei Wohneinheiten geschaffen werden, die allesamt über das recht kleine, in seinem ursprünglichen Volumen erhaltene Treppenhaus erschlossen werden. Möglich macht dies eine skulptural geformte, sehr kompakte Treppe, die den kleinen Raum optimal ausnutzt und angenehm zu begehen ist.
Innen wie außen waren die Übergänge zwischen Alt und neu von hoher gestalterischer Bedeutung. So markieren in der Fassade bewusst dunkel ausgebildete Fugen diesen Wechsel, in die der Stuck des Bestandsgebäudes hineinläuft. Innen docken die Geschosse des Neubaus höhenversetzt an den Altbau an, sodass der Übergang in den Wohneinheiten spannungsvoll und jederzeit erlebbar ist. Die einstige gartenseitige Außenwand des Altbaus ist heute Innenwand, deren Fenster sind nun Durchgänge.
Der Vorplatz mit seinem alten Baumbestand blieb erhalten. Er schafft einen beruhigenden Abstand zwischen dem Gebäude und der flankierenden Hauptstraße. Die rückwärtigen Außenanlagen wurden so gestaltet, dass das neu geschaffene Gartengeschoss von hier ebenerdig zu erschließen ist. Von einer in den Boden eingelassenen, außen nicht einsehbaren Badewanne kann man wunderbar den unverbauten Blick ins Grüne schweifen lassen.